Kontaktbeschränkungen und Abstandsgebote durch die Corona-Pandemie können besonders in der sensiblen Phase des Stillbeginns hinderlich sein. Ihr Einfluss auf das Stillen und mögliche Lehren, wie man mit der Situation gut umgehen kann, sind Hauptfragestellungen der Studie „Stillen in Nordrhein-Westfalen“, kurz SINA. Aus den Ergebnissen sollen Empfehlungen zur Stillförderung in der aktuellen Situation abgeleitet sowie weitere Erkenntnisse für die inhaltliche und strukturelle Weiterentwicklung der Stillförderung in NRW gewonnen werden.
Das Projekt wird vom Forschungsdepartment Kinderernährung (FKE) der Universitätskinderklinik der Ruhr-Universität Bochum (RUB) durchgeführt und vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW gefördert.
Muttermilch ist genau auf den Bedarf des heranwachsenden Kindes abgestimmt. Neben den gesundheitlichen Vorteilen für Mutter und Kind stärkt Stillen auch deren Bindung. Über 90 Prozent der Mütter in Deutschland möchten ihr Baby nach der Geburt stillen. Die beiden bundesweiten Studien des FKE – SUSE I 1997/98 und SUSE II 2017 bis 2019 – zeigen, dass in Deutschland heute erfreulicherweise mehr und länger gestillt wird als vor 20 Jahren. Dazu, dass das Stillen gelingt, tragen die Geburtskliniken wesentlich bei; sie bilden die Brücke zwischen der Versorgung von Mutter und Kind vor und nach der Geburt.
Ziel der SINA-Studie ist es, möglichst praxisnahe Informationen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Abläufe des Stillmanagements in den Kliniken zu gewinnen. Mit der Bitte um Mithilfe durch ihre Teilnahme schreibt das FKE in den kommenden Wochen in drei Wellen alle 140 Geburtskliniken in NRW an. Aufgrund der Pandemiebedingungen ist die Mithilfe bewusst sehr niederschwellig und unaufwändig angelegt. In einem kurz gehaltenen Telefoninterview mit der Klinikleitung sowie einer verantwortlichen Person der Station geht es unter anderem um strukturelle Bedingungen für das Stillmanagement sowie Beratungs- und Betreuungsmaßnahmen vor und während der Pandemie.
Kurze Vorstellung und Erläuterung der Studie mit der Bitte um Teilnahme durch Prof. Mathilde Kersting im Video.
Ziel der SINA-Studie ist es, möglichst praxisnahe Informationen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Abläufe des Stillmanagements in den Kliniken zu gewinnen. Mit der Bitte um Mithilfe durch ihre Teilnahme schreibt das FKE in den kommenden Wochen in drei Wellen alle 140 Geburtskliniken in NRW an. Aufgrund der Pandemiebedingungen ist die Mithilfe bewusst sehr niederschwellig und unaufwändig angelegt. In einem kurz gehaltenen Telefoninterview mit der Klinikleitung sowie einer verantwortlichen Person der Station geht es unter anderem um strukturelle Bedingungen für das Stillmanagement sowie Beratungs- und Betreuungsmaßnahmen vor und während der Pandemie.
Kurze Vorstellung und Erläuterung der Studie mit der Bitte um Teilnahme durch Prof. Mathilde Kersting im Video.
Darüber hinaus werden durch die Studie Erfahrungen von Müttern mit der Ernährung ihres Babys unter den Bedingungen der Pandemie untersucht. Dabei geht es auch um den besonderen Unterstützungsbedarf, wenn persönliche Kontakte und Beratung durch Hebammen und Stillberaterinnen eingeschränkt sind. In vier großen Kliniken mit Einzugsbereich in sozialen Brennpunkten in Bochum und Dortmund laden Mitarbeiterinnen des SINA-Teams Mütter auf der Entbindungsstation persönlich zur Studienteilnahme ein. Sie werden zwei Wochen und zwei Monate nach der Geburt über einen Online-Fragebogen zur Ernährung ihres Säuglings und zu Erfahrungen bei der Ernährung, Betreuung und Beratung unter Pandemiebedingungen befragt.
Die Erhebungen bei den Müttern finden in der Zeit von Oktober 2021 bis Februar 2022 statt. Die Kliniken in der ersten Welle werden im Dezember 2021 eingeladen; in der zweiten und dritten Welle im Januar und Februar 2022.
Die technische Abwicklung der Befragung übernimmt, wie auch schon in der SUSE-Studie, das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik Dortmund.
Die erhobenen Daten werden aufgezeichnet und unterliegen dem Datenschutz. Die Auswertung der Daten erfolgt ausschließlich pseudonymisiert unter Wahrung der datenschutzrechtlichen Belange. Für die Studie wurde das Votum der Ethikkommission der Ruhr-Universität Bochum eingeholt.
Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum, Katholisches Klinikum Bochum – St. Josef Hospital
Leiterin des Forschungsdepartment Kinderernährung (FKE) – Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum, Katholisches Klinikum Bochum – St. Josef Hospital
Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST, Dortmund
Oberstes Ziel des Forschungsdepartment Kinderernährung (FKE) ist die Förderung der Gesundheit von Kindern und die Prävention weitverbreiteter Krankheiten wie Adipositas und Diabetes im späteren Leben durch eine gesunde Ernährung von Anfang an. Dazu greift das FKE aktuelle Fragestellungen auf und bietet wissenschaftlich gestützte, in der Praxis anwendbare Lösungsvorschläge für gesunde und kranke Kinder.
Das FKE ist Teil der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Ruhr-Universität Bochum, Katholisches Klinikum Bochum – St. Josef Hospital.
Immer montags von 9 bis 13 Uhr bietet das FKE unter 0234 509 2649 eine telefonische Beratungssprechstunde rund um das Thema Kinderernährung an.